Baudenkmal in München das „Tantris“

Schön langsam schließt sich der Riesenkrater an der Leopoldstraße mit dem Schwabinger Tor, einem modernen Ensemble aus Wohn- und Geschäftsgebäuden. Lange wurde über das Quartier Nordschwabing entlang der Leopoldstraße und parallel zur Johann-Fichte-Straße verhandelt. Das alte Metro-Gebäude, ein in die Jahre gekommenes Hotel und diverse kleinere Bauten sind abgerissen und eine markante Großbaustelle ist entstanden.

Mittendrin ist ein alt bekanntes Baudenkmal in München, das vor über 40 Jahren für weitaus mehr Gesprächsstoff gesorgt hat als die umfassende Bebauung heute.

„Grober Klotz, Schandfleck oder Dampfer aus Beton“ hat man das ultramoderne Beton-Bauwerk des Schweizer Architekten Justus Dahinden geschimpft. Seit 2012 steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Dahinden wurde kürzlich 92 Jahre alt und ist ein international anerkannter und mit Preisen ausgezeichneter Architekt. Er prägte die Architekturbewegung der 60iger Jahre und setzte vorallen beim Neubau von Kirchen neue Maßstäbe. Später kommt neben seiner typisch eckigen Bauweise auch die runde Form im Wohnungsbau und bei einem Einkaufszentrum in Bern zum Einsatz.

In München hat der damals unbekannte Architekt im Niemandsland in der Johann-Fichte-Straße das Bauwerk erschaffen welches nach einer ganz besonderen Nutzung verlangte und bis heute als das „Tantris“ bekannt ist.

Große Legenden wie Eckart Witzigmann und Heinz Winkler haben die Besonderheit des Bauwerkes vereint mit der Besonderheit der modernen Haute cuisine. 2004 wurde die Innenausstattung von Stephan Braunfels bis auf kleine Veränderungen originalgetreu erneuert.

Es scheint so als habe die ausgefallene Kubatur des Baudenkmals Tantris fast 40 Jahre warten müssen bis es umrahmt von einem modernem Stadtquartier eine neue Form der Anerkennung findet, sich immer noch Anders modern, aber nun ins Quartier passend zeigt.